Abend im Heutal. Nacht am Lödensee. Duft nach Neuem und doch stetig Wiederkehrendem.
Apfelblüten, Sehnsucht. Sternenzartes Gefunkel. Frühling?
Wenn ich in den Spiegel sehe ---
Heute, morgen, viele Tage Erinnerung.
Schwere Stiefel treten Krokusblüten, lautes Murmeltiergepfeife.
Donner schreckt das stillblühende Tal: Lawinen. Auch Frühling!
Leiser der Abend, leiser das Rauschen ferner Autos.
Stakkatoartig hallen Schritte. Weiß der dort auch, daß Frühling ist?
Goldener Glanz im Glas, durchs offene Fenster schleicht sich Nacht:
Noch nicht ganz warm und doch ...
Ich wollt´, du wärst jetzt hier! Wer?
Wirre Zeit, Zauber der Ideen, Ahnung; wovon? Ist das Frühling?
Weiche Masse, knetbar wie Plastilin: Gefühle!
Weißleuchtender Schnee noch auf dem Berg, kalkweiß; flaschengrün die Wiese; Häuser wie gemalt, blasser lila Flieder, eisenblau der Himmel -
Welt. Fühlbar, spürbar, intensiv.
Frühling? Frühling! Neues Ich. Wohin?